Samstag, 9. Dezember 2006

Rezi: Im Schatten der Stürme


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Jessica Stirling
Im Schatten der Stürme
Schottland-Saga (Teil 2)
Bastei Lübbe
TB, 637 Seiten
ISBN: 3404146565


Meine Meinung

Wie der Klappentext schon sagt, ist dies ein Roman über Liebe, Gier und Eifersucht auf einer malerischen Insel in Schottland kurz vor dem zwanzigsten Jahrhundert. Eine Familiensaga mit all ihren Schrecken, Höhen und Tiefen, wie sie vielleicht sogar hätte geschehen können, zumindest hat Jessica Stirling alle Verwicklungen und Fäden so gut mit einander verwoben, dass es scheint, als gäbe sie nur eine Chronik wieder.

Jahre sind seit dem Ende des ersten Teils vergangen, die Menschen auf der Insel haben sich weiter entwickelt, ihre Charaktere sich aufgrund der inzwischen erlebten Erfahrungen verändert, viele sind reifer geworden, andere brutaler, zynischer und härter. Biddy, die einst eine Spur von Berechnung hatte, wird fast zu einer bedauernswerten Frau und Innis hat mit Michael Tarrant 3 Kinder und führt eine unglückliche Ehe, Donald wächst zu einem Klassenprimus heran, während sich eine Katastrophe anbahnt, die das Leben aller verändert...

Was mich an diesen Büchern fasziniert ist zum einen der Hintergrund der Insel Mull, das Leben vor über 100 Jahren von Viehzüchtern und Kleinbauern auf einer schottischen Insel, dieses gesponnene Netz von Familienbanden und –wirrnissen, welche die Autorin so gekonnt (und mir ist bislang kein einziger Fehler aufgefallen) beschreibt, dass sämtliche Details lebendig werden und man einen sehr guten Einblick bekommt in das harte Leben der Inselbewohner. Es macht Spaß, zu entdecken, was aus den einzelnen Personen in Laufe der Zeit wird, wie sich der eine in den Griff bekommt oder der andere entscheiden wird.

Trotz allem fehlt mir an diesen Büchern etwas. Ich will nicht sagen, dass es an Spannung mangelt, denn wenn man das Buch erst einmal zur Hand genommen hat, dann möchte man schon wissen, wie es weiter geht. Und es ist auch nicht so, als würde nichts passieren – ganz im Gegenteil sogar! Wenn man sich diese Familie so ansieht, so geschehen eine ganze Menge Dinge, die oft grausam und brutal sind, wie das wirkliche Leben eben. Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass sich alles auf dieser Insel abspielt zwischen einer Handvoll Menschen und irgendwann doch jeder einem so vertraut wird, dass seine Handlungsweise absehbar geworden ist.


Ich werde den dritten Band auch lesen, weil mich am Ende des zweiten Buches eben doch eine Frage beschäftigt, nur möchte ich diese jetzt nicht wiedergeben, ich könnte ja etwas von der Spannung nehmen

Sonntag, 3. Dezember 2006

Socken 07/2006

Und wieder ist mir ein Paar Socken von den Nadeln gehüpft:

Wolle: Meilenweit Magic von Lana Grossa
Farbe 2529, Partie 13643
Nadeln: Bambus 2,5
Verbrauch: 70 g
Größe 38
Muster: Missoni-Zacken aus dem ultimativen Sockenbuch

Montag, 27. November 2006

Rezi: Das Elfenportal


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Herbie Brennan
Das Elfenportal
Fantasy
dtv junior extra
TB, 403 Seiten
ISBN: 3423709227

Meine Meinung:

Was ist eigentlich Magie? Wer kann sie nutzen und wie? Was haben Außerirdische mit Dämonen zu tun? Und wie ist das mit den Parallelwelten? Wer hat sich nicht schon einmal diese oder ähnliche Fragen gestellt? Je größer die Fantasie, desto mehr Fragen stellen sich – und gerade das bringt Genies hervor, oder?

Sind Elfen klein und haben Flügel?

Henry ist ein ganz normaler Junge, der in einer ganz normalen Familie aufwächst und einem alten, etwas verwirrten Mann in den Ferien hilft, sein Haus und Schuppen aufzuräumen. Als Henry eines Tages wieder zu Mr. Fogarty kommt, verändert sich sein ganzes Leben. Nicht nur in seiner Familie gibt es einschneidende Veränderungen, die ihn völlig durcheinander bringen, als er an diesem Tag die Schuppentür öffnen will, traut er seinen Augen kaum...

Das Elfenreich ist in Gefahr

Herbie Brennan hat mit diesem Buch zwei Welten miteinander verbunden und ein zauberhaftes Abenteuer vor den Augen des Lesers entstehen lassen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge im Elfenreich und unserer Welt wird gleich zu Beginn eine Spannung aufgebaut, die mit dem Lesen immer weiter zunimmt. Es geschehen so viele fantastische Verwicklungen und Fragen, dass der Leser meint, vor Spannung das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Wenn erst einmal all die Magie ihren Lauf genommen hat und die Folgen unausweichlich zu sein scheinen, gibt es nur noch atemlose Stille und das Rascheln der umgeblätterte Buchseiten.

Die beiden Hauptpersonen Pyrgus Malvae und Henry Atherton sind etwa gleich alt, doch leben in verschiedenen Welten, Parallelwelten oder Gegenwelten. Der eine ein Lichtelf, der andere ein Mensch. Sie haben völlig unterschiedliche Leben und andere Erfahrungen. Der Autor gestaltet die beiden, aber auch die Nebenrollen facettenreich und farbenprächtig. Wenn das Hineinschlüpfen in eine Person dadurch erschwert wird, dass man sich selbst möglicherweise nicht wieder findet, so steht man doch mitten im Geschehen, bangt um den einen, fiebert mit dem anderen und hofft und wünscht... ist mit Leib und Seele dabei.

Pyrgus und Henry sind auf Anhieb sympathische Jungs. Sie treten für das Gute ein, finden sich nicht einfach mit Dingen ab, sondern versuchen sie zu ändern und wachsen mit und an ihren Aufgaben, während einige der anderen mitspielenden Personen von Anfang an unsympathisch sind, Personen z.B. wie Mr. Brimstone, der das Böse, Düstere nutzen möchte, um sich selbst zu bereichern...

Ich habe die Ausgabe von »dtv junior extra« gelesen. Da es noch eine Erwachsenen-Ausgabe gibt, nehme ich an, dass diese dann grausamer geschildert sein wird, der Schreibstil aber dürfte der gleiche sein, und dieser ist einfach und farbenprächtig. Es ist eine Freude, das Buch zu lesen. Und mag auch die eine oder andere Frage am Ende noch offen geblieben sein – es war erst der erste Band: es folgen noch zwei weitere.

Für Liebhaber des Fantasy-Genres eine unbedingte Empfehlung!

Damit mir die Sockenwolle nie ausgehe


... habe ich mir die Strumpfwolle von Alwo bei Susi bestellt. Am Donnerstag Nacht bestellt, am Freitag hat Susi die Wolle auf den Weg geschickt und heute ist sie angekommen - also wenn das nicht schnell ist...



Und somit ist mein Wollvorrat wieder angestiegen

Sonntag, 26. November 2006

Von den Nadeln gehüpft


... ist der Schal aus der Liberty-Boucle-Wolle (Louise Harding Yarns):



Verbrauch: 150 g
Maschenzahl: 20
Länge: 2,30 m
Nadelstärke 8,0

Als nächstes habe ich nun wieder Maschen für ein Paar Socken angeschlagen

Dienstag, 21. November 2006

Socken 06/2006


Das nächste Paar Socken ist von den Nadeln gehüpft. Eben hab ich bei Rob Roy das Sockenpaar für meinen Stiefvater fertig bekommen:



Wolle: Lana Grossa, Farbe 137, Partie 14266 und ein Rest Antrazit
Größe 42
Nadel: 2,5
Verbrauch ca. 86 g
Muster: falsches Patent

Sonntag, 19. November 2006

Rezi: Das dreizehnte Dorf


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Romain Sardou
Das dreizehnte Dorf
Historischer Thriller
Heyne
TB, 412 Seiten
ISBN: 3453470176

Ein Thema, das heute immer wieder gern aufgegriffen wird, ist die Römisch-Katholische Kirche und ihre Machenschaften, um die Kirche oder den „wahren Glauben“ zu beschützen. Und nicht wenige Bücher sind äußerst spannend geschrieben und erzählen von haarsträubenden Dingen, die nicht selten mit Morden zu tun haben. Auch Romain Sardou nimmt sich dieses Themas an und blättert einen Fall vor uns auf, der in den Registern der Inquisition tatsächlich aufgetaucht sein soll:

Die Geschichte um ein vergessenes Dorf im Südosten Frankreichs

Eines Tages finden Kinder am Ufer eines Flusses Leichenteile dreier Reisender. Wo kommen sie her? Wer oder was hat diese Menschen so grausam zugerichtet? In alten Steuerlisten entdeckt ein Vikar, dass früher dreizehn statt nur zwölf Dörfer zur Diözese gehörten und dieses dreizehnte Dorf in den Sümpfen zu finden ist. Der amtierende Bischof wird sofort tätig und sucht nach einem geeigneten Priester für dieses letzte Dorf, das seit Jahrzehnten völlig abgeschieden für sich lebt und findet Henno Gui, einen jungen unerschrockenen Mann. Doch noch bevor dieser sein Amt antreten kann, wird der Bischof grausam ermordet. Der junge Priester lässt sich nicht beirren und macht sich zusammen mit seinen Gefährten auf die Suche nach diesem verschollenen Dorf. Auch der Vikar bleibt nicht untätig und bringt seinen geliebten Bischof in seinen Heimatort, damit er dort begraben werden kann. Sie alle begeben sich in allergrößte Lebensgefahr, während sie Nachforschungen anstellen und Ungeheuerliches entdecken...

Kirchliche Traditionen, Aberglaube und Wissenschaft im Wettstreit

Romain Sardou beschreibt uns das gesellschaftliche Leben der Landbevölkerung Frankreichs im späten 13. Jahrhundert sehr lebhaft und bringt dieses brisante Thema der Katholischen Kirche in mehreren Handlungssträngen zu einer Entdeckung, die erschreckend und unglaublich ist. In den einzelnen Personen kommen die verschiedensten Weltanschauungen und Bekenntnisse, Vorstellungen und erforschten Erkenntnisse zum Tragen und der Leser vermag ein wenig von der Stimmung zu erhaschen, die in dieser Zeit geherrscht haben muss.

Dieser temporeiche Thriller bringt den Leser an die verschiedenen Schauplätze, und so findet er sich unter anderem selbst in Rom bei seiner Heiligkeit Papst Martin IV. wieder, macht die Bekanntschaft mit einem Geheimbund, erfährt einiges über Gehirnwäsche im Mittelalter, kirchliche Traditionen und die Philosophie Aristoteles’ und fragt sich dabei die ganze Zeit, wer denn nun in Wirklichkeit für die Morde an den Reisenden und dem Bischof verantwortlich war und warum das Dorf in Vergessenheit geriet und sich unabhängig vom Rest der Welt entwickelt hat.

Und wenn auch die Charaktere ein bisschen zu linear und idealisiert verfasst sind, etwa Henno Gui, ein junger, starker und sehr fortschrittlich denkender Mensch, der allen Gefahren trotzt und immer eine Lösung parat hat oder der edle Ritter mit seinem missratenen Sohn, die zwar in die Handlungsstränge verwoben wurden, aber letztendlich nichts sagend bleiben, so ist dieses Erstlingswerk doch ein voller Erfolg. Spannung bis zum Schluss wird garantiert, ja nimmt zum Ende hin sogar noch einmal richtig Fahrt auf und man überliest gern, dass manches Szenario nicht schlüssig oder gar unglaubwürdig ist.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und nicht mit dem einer Rebecca Gablé zu vergleichen, dennoch schreibt Romain Sardou fließend und hält die Spannung aufrecht. Somit wird dieses Buch zu etwas Besonderem und man darf schon auf seine weiteren Bücher gespannt sein.

Freitag, 17. November 2006

Rezi: Vergiss mein nicht


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Karin Slaughter
Vergiss mein nicht
Thriller
Rowohlt
TB, 505 Seiten
ISBN: 349923243X


Wer „Belladonna“ gelesen und für gut befunden hat, der wird sich auch diesen Folgeband nicht entgehen lassen wollen. Was schon im ersten Buch brutal und blutig durchaus mit einem Jeffery Deaver oder Thomas Harris zu vergleichen ist, lässt auch im zweiten Buch die Augen weit aufgerissen vor Spannung den Atem anhalten.

Kinder sind nicht immer unwissend

In diesem zweiten Buch geht es um Jugendliche, Teenager, eigentlich noch Kinder. Und als die 13jährige Jenny auf einem Parkplatz eine entsicherte Waffe auf einen Jungen richtet und offensichtlich willens ist, ihn zu erschießen, bleibt Chief Tolliver nichts weiter übrig, als ihr zuvor zu kommen und sie zu erschießen. Und als dann die Pathologin Sara Linton die Obduktion von Jenny vornimmt, traut sie ihren Augen kaum...

Auch dieses Buch führt uns wieder zum Abgrund der menschlichen Seele. Die Nachwirkungen und Konsequenzen der Verbrechen aus dem ersten Buch sind spürbar, werden versucht zu verarbeiten, hinzunehmen, damit klar zu kommen, mal besser und mal schlechter. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten erleben weiterhin eine Berg- und Talfahrt, wirken so echt, so nachvollziehbar. Und dann eröffnen sich immer neue Aspekte auf der Suche nach dem Warum, zieht dieser kleine Akt auf dem Parkplatz Kreise bis ein Netz sichtbar wird und die Zeit droht davon zu laufen.

„Abrupt hielt sie inne, als könne sie nicht fassen, was sie sah. Das Spekulum klirrte auf den Tisch.“

Die Spannung beginnt gleich auf den ersten Seiten. Der Leser wird mit Gewalt und Blut konfrontiert, ohne genauere Hintergrundinformationen zu haben und genau wie die Polizeibeamten verdattert dazustehen, den Tod des Mädchens mit ansehen zu müssen, dieses quälende „Warum“ im Kopf. Und so beginnt er abwechselnd in der Rolle der Kinderärztin und Pathologin Dr. Linton oder den Polizeibeamten Lena oder Jeff Tolliver zu ermitteln, um hinter das Geheimnis zu kommen. Die einzelnen Charaktere sind so unterschiedlich und dabei lebensecht dargestellt; sich in der anderen Rolle zurecht zu finden, wird dadurch nachvollziehbar und durch Hilfestellungen leicht gemacht. Erfahrungen werden erzählt, Gedanken wiedergegeben... Vielleicht stört manchen Leser das „normale Alltagsleben“ der Protagonisten zwischen den Ermittlungen, doch gerade das gibt uns den Einblick in eine ganz normale Kleinstadt, das ganz normale Leben und dann die Ungeheuerlichkeit solcher Verbrechen. Die Darstellung wird lebensechter, die Vorstellungskraft angekurbelt, die Möglichkeit, dass solche Dinge tatsächlich geschehen, größer, das Unfassbare schlimmer...

Auch von Schwarz-Weiß-Malerei kann hier nicht gesprochen werden. Kein Charakter ist einzig gut und tut immer das Richtige oder schlecht und begeht nur Fehler. Pannen passieren, es werden Dinge übersehen, ganz wie im richtigen Leben. Trotz allem aber tappt auch der Leser im Dunkeln.

Warum der Titel des Buches mit „Vergiss mein nicht“ übersetzt wurde, kann nur vermutet werden, denn zu dem eigentlichen Thema konnte ich nicht ohne weiteres verbinden. Die ausgeblasene Kerze auf dem Cover dagegen hat schon Symbol-Charakter, sie zeugt von Heimlichkeit, dem Verborgenen...

Ein wirklich guter, grausiger Thriller. Der Name Karin Slaughter ist zu einem Geheimtipp geworden.

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